Archiv
Der Heimatverein verfügt über ein umfangreiches Archiv zur Geschichte Rüdinghausens mit hunderten von Fotos, Dokumenten, Zeitungen, Postkarten und Land- und Flurkarten. Die gesamten Materialien sind von uns archivgerecht verzeichnet und abgelegt sowie mit Stichworten versehen worden. Sie warten förmlich auf Ihre Erforschung. Da das Archiv aber nur provisorisch untergebracht ist - 2008 verlor der Heimatverein seine Unterkunft in der Alten Schule Rüdinghausen - ist es nicht zugänglich. Es ist geplant, dem Archiv und dem Heimatverein nun im Kotten ein schönes Zuhause zu geben, so dass das Archiv endlich wieder für alle geöffnet zu nutzen ist und der Heimatverein zu alter Form auflaufen kann.
Haben nicht auch Sie noch Fotos, Dokumente, Postkarten, Tagebücher oder anderes...... das Rüdinghausen und die unmittelbare Umgebung betrifft? Wir machen auch Kopien, fotografieren ab. Haben Sie etwas zu erzählen? Wir würden das gerne aufzeichnen. Rufen Sie uns einfach an, schreiben Sie uns einen Brief oder eine E-Mail.
Marc Junge: Heimatgeschichte als Passion. Ein Nachruf auf Ulrich Wellenkötter (Oktober 2002)
Ein heller Raum im Dachstuhl der Alten Schule in Witten Rüdinghausen ist das Vermächtnis von Ulrich Wellenkötter. Wohlgeordnet und beschriftet befinden sich hier in Aktenordnern und Stahlschubladen Fotos, Kopien von Zeitungsausschnitten, alte Briefe und eine Fülle weiterer Dokumente. Mit ihrer Hilfe kann die Geschichte ganzer Straßenzüge, vieler interessanter Persönlichkeiten Rüdinghausens und auch der Parteien und Vereine des Wittener Vororts nachvollzogen werden. Es ist das Archiv des Rüdinghauser Heimatvereins, den Ulrich Wellenkötter 1987 gegründet hat. Er war das Herz des Vereins, der bis heute besteht. Unermüdlich hat er Vorträge und Ausstellungen vorbereitet, so auch in der Sparkasse Rüdinghausen eine umfassende Schau zur Geschichte des Herrenhauses der Geschwister von Winsheim zu Rüdinghausen. Er rettete das Denkmal des legendären Rüdinghauser Lehrers Fismer, verfolgte dokumentarisch die bewegte Geschichte vieler Bauernhöfe, Häuser und Geschäfte. Sein letztes großes Projekt war die Erhaltung des über 330 Jahre alten Günnemann-Kotten. Zusammen mit Mitgliedern seines Heimatvereins sammelte er in Münster im Westfälischen Archiv Materialien und sichtete das Wittener und Bochumer Stadtarchiv. Die schwierige Rekonstruktion der Geschichte des Kotten ist dank seiner akribischen Nachforschungen weit fortgeschritten. Im Beirat des von ihm mitgegründeten Rüdinghauser Vereins „Günnemann-Kotten“ legte er besonderen Wert darauf, daß der alte Hof unter Denkmalschutz gestellt wird und zusammen mit dem gesamten wunderschönen Bachtal und Bauerngarten unangetastet bestehen bleibt. Rüdinghausen sollte für die nachwachsenden Generationen wenigstens ein originelles Zeugnis seines ursprünglich bäuerlichen Gesichts behalten.
Ebenfalls war Ulrich Wellenkötter seit seinen Zeiten als Jungsozialist aktives Mitglied im Rüdinghauser Ortsverein der SPD. Soeben hatte er damit begonnen, das anstehende 100-jährige Jubiläum des ehemaligen Arbeitervereins durch Recherchen vorzubereiten. Seine Aktivitäten erstreckten sich auch auf seine Mitarbeit als Vorsitzender des Vereins IG Alte Schule und seine ehrenamtliche Tätigkeit als sachkundiger Bürger für den Wittener Rat.
Mit Ulrich Wellenkötter, geboren am 24. Februar 1944 und am 28. September 2002 verstorben, verliert Rüdinghausen einen Menschen, der sich konsequent für das Gemeinwohl einsetzte - ohne je viel Aufhebens von sich und seiner Arbeit zu machen. Wir Rüdinghauser aber werden dennoch nicht vergessen, was wir an ihm hatten.